aus Schwemmholz-Monster wird Sitzbank

Willkommen im Gebiet "Sagenloch-Spitzleren" in Biberegg-Rothenthurm SZ am romantischen Bachlauf der Steiner Aa auf 970 m ü. M.

Dieser mittelgrosser Bergbach entspringt auf ca. 1480 m ü. M. am Osthang des Hochstuckli, ca. 3.5 km Luftlinie von hier.

Auch in trockenen Sommern besitzt dieser Bach eine gesunde konstante Restwassermenge. Doch grosse Bereiche des oberen Einzugsgebietes sind moorige Riedflächen, die lange Wasser von vergangenen Regenfällen speichern.

Umso eindrucksvoller wälzen sich braune Wassermassen zu Tal, wenn nach einem heftigen Sommergewitter evl. verbunden mit anschliessendem Dauerregen das ganze Einzugsgebiet keine weiteren Niederschläge mehr speichern kann. Dabei können sich innert kurzer Zeit die Abflussmengen um mehr als das Hundertfache erhöhen. Dabei wird dementsprechend auch viel Geschiebe und freigespülte Bäume mitgerissen und an vielen Stellen werden die Uferbereiche unterspült.

So hatte dieser hier neu platzierte Baumstamm, (gemäss Holzbildhauer Hugo Pfyl, Morschach) eher eine Lärche und keine Fichte, ein turbulentes Leben hinter sich.

Es wird vermutet, dass anhand der verwundenen Form des Wurzelstocks zum eigentlichen Baumstamm, diese Lärche im Gebiet Chli-Hunds-Chotten seine ganze Lebenszeit an oder über einem Felsen verbrachte. Möglicherweise wurde alsdann während eines heftigen Gewitters durch einen Blitzschlag seinem stolzen Leben ein jähes Ende bereitet. Brandspuren sind noch bis heute hinter der Sitzfläche sichtbar, ebenso auch graue Stellen vom Weg des Blitzschlages, der auch durch das Kernholz des Stammes sich den Weg gesucht hat. Wie viele Jahre dann im Anschluss an diesen "Blitzschlagtot" der ganze Baum im Bachbett lag und der komplette obere Teil mit der Zeit verschwunden ist, kann nicht rekonstruiert werden.

Jedenfalls wurden die "Überreste" dieser stolzen Lärche mit dem Hochwasser des extremen Sommergewitters am Abend vom 10. Juli bis hierher geschwemmt. Gemäss MetoSchweiz wurden bei der Messtation Sattel an jenem Tag 74,1 mm Regen gemessen! Und dies wahrscheinlich in weniger als drei Stunden. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass im besagten Einzugsgebiet während des ganzen Gewitter bis 100 mm Regen niederprasselten. Man kann annehmen, dass die Wassermengen bereits wieder leicht am zurückgehen waren, als der Baumstrunk hier am Bachbettrand angeschwemmt wurde, da der Bach hier eine Flachzone hat.

Damit alle Wanderer die hier vorbeikommen, diese Lebensgeschichte so mitverfolgen können, wurde daraus diese tonnenschwere Sitzbank geschaffen.

Wir wünschen allen frohes Verweilen

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